SPD Wiesbaden (AfA): Ausbildung in Notlage – Betriebliche Ausbildungsplätze im Verbund fördern

 

Pressemitteilung

Ausbildung in NotlageBetriebliche Ausbildungsplätze im Verbund fördern

Seit mehr als einem Jahr haben die Auswirkungen der Corona-Pandemie die duale Ausbildung fest im Griff. Die Zahl der Ausbildungsplätze ist im vergangenen Jahr bundesweit um mehr als elf Prozent eingebrochen. Im Hotel- und Gaststättengewerbe lag der Rückgang sogar bei 25 Prozent. Als Reaktion hat die amtierende Bundesregierung aus SPD, CDU und CSU das Programm „Ausbildungsplätze sichern“ gestartet, das unter anderem eine Ausbildungsprämie, eine Übernahmeprämie und Zuschüsse zur Ausbildungsvergütung beinhaltet. Aber nur wenige Unternehmen haben die Förderung bislang genutzt, obwohl im März dieses Jahres die Zugangsvoraussetzungen für Betriebe erleichtert sowie Prämien und Zuschüsse zur Ausbildungsvergütung bis Mitte 2021 verlängert wurden.

„Ein Grund mag darin liegen, dass die Vermittlung von Ausbildungsinhalten in Theorie und Praxis in der Corona-Pandemie nur eingeschränkt möglich ist, wenn Ausbilderinnen und Ausbilder in Kurzarbeit sind oder prüfungsrelevante Arbeitsabläufe verändert werden“, äußert sich Christian Kato, stellvertretender Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen (AfA) in der SPD Wiesbaden dazu.

„Eine Situation mit fatalen Folgen für die Zukunft, denn die Auszubildenden von heute sind die Fachkräfte von morgen“, so Nadine Ruf, Bundestagskandidaten der SPD Wiesbaden.

Die Corona-Pandemie wirkt wie ein Brandbeschleuniger für Probleme, die die duale Ausbildung schon vorher hatte: Bereits seit Jahren setzt sich der Trend fort, dass junge Menschen ohne Abitur keinen Ausbildungsplatz finden und Betriebe nicht bereit sind, einen vermeintlich aufwändigeren Weg zu gehen und auch Hauptschüler*innen eine Perspektive zu bieten. „Aktuell stehen mehr als zwei Millionen junge Erwachsene ohne Ausbildungsvertrag da. Abhilfe kann da nur ein durch die Politik gesetzter deutlicher Rahmen schaffen“, betont Nadine Ruf.

Viele kleine und mittlere Betriebe wollen ausbilden, können aber aufgrund ihrer Spezialisierung nicht alle vorgeschriebenen Ausbildungsinhalte vermitteln. Hier könnte eine Ausbildung im Verbund durch zwei oder mehrere Unternehmen helfen. Dieses Modell schafft neue Lehrstellen, verbessert nicht selten die Ausbildungsqualität und sichert den dringend benötigten Fachkräftenachwuchs der Betriebe. Allein im Rhein-Main-Gebiet gibt es bereits Firmen, die dies seit Jahren erfolgreich anwenden.

Christian Kato betont: „Wir fordern daher eine gesetzliche Ausbildungsgarantie sowie eine zunehmende staatliche Förderung der Ausbildung im Verbund.“

Material zum Herunterladen:
Foto Nadine Ruf | (c) Daliah Immel Fotografie
Foto Christian Kato | (c) Angelika Aschenbach

Kontakt:

SPD-Unterbezirk Wiesbaden
Kirsten Haas, Geschäftsführerin
kirsten.haas@nullspd.de
0611-9999114